Calamy & Jun

Als die beiden ihre Pferde den Weg langführten, sprach Calamy kein Wort.
Aber sie hätte auch keines heraus gebracht. Die Situation hatte wieder überhand genommen und sie wusste überhaupt nicht, was sie tun, und wohin sie blicken sollte. Nur Hazy´s Anwesenheit an ihrer Seite beruhigte sie etwas. Die ganze Zeit hoffte sie, dass Jun mal etwas zu ihr sagen würde. Was wusste sie eigentlich über ihn? Soweit nur seinen Namen und etwas über sein Pferd, noch nicht einmal sein Alter war ihr bekannt. Doch sie wollté nicht fragen, er würde es ihr selbst erzählen, wenn er es wollte. Sollte sie ihm etws über sich erzählen? Nein, lieber nicht, wenn er es wissen will, würde er sie schon noch fragen.

Jun lächelte, als Cala ohne etwas zu sagen einfach hinter ihm her ging. Sie war interessant, freundlich, süß und auf eine komische art und Weise unkomplieziert . Er mochte sie, weil sie keine Fragen stellte, und war ihr dafür ziemlich dankbar. Doch er wollte etwas über sie wissen. Und dabei war es ihm auch egal, wenn es nicht mehr so edel rüber kam, wenn er sie mit Fragen zu trexten würde. Denn sie würde es genau so machen, nur mit antworten. Bei solchen Gedanken musste er fast immer über sich selbst lachen. Im Grunde stimmten sie zwar, aber den noch war es quatsch. Er wuste das, und dachte trozdem so etwas.
Forgotten trug den Kopf oben, die Ohren hatte sie nach vorne gestellt. Aufmerksam sah sie sich diese Gegend an. Auch Jun mochte es hier. Als sie ein weilchen gegangen waren brach er schließlich die Stille. "Also deinen Namen kenne ich ja, aber wie alt bist du und in welche Klasse gehst du? gehe ich recht in der annahme, das du auch noch nicht all zu lange hier bist, und von wo kommst du?" Das waren jede Menge fragen, mit denen er sie zu reden bringen wollte. Und auf die antworten würde er warscheinlich noch mehr fragen. Er mochte es gerne mehr über die anderen Personen zu wissen, als sie über ihn.

Calamy freute sich, als Jun die Stille brach, auch wenn sie nicht wusste, ob er ahnte, wie jung sie eigentlich war. "Also, ich bin 13, gehe in die neunte Klasse und bin, wie du recht hast, erst seit wenigen Tagen hier. Ich wohne in einer kleinen Stadt, die in einer relativ ländlichen Gegend liegt, aber doch schon so gewisse Kleinigkeiten wie drei Höfe, vier Bauernhöfe und drei Schulen besitzt. ", beschrieb sie ihm. "Ich fühle mich dort total wohl, aber hier gefällt es mir auch gut.", schloss sie sich ab.
Sollte sie ihn ebenfalls fragen? Die Frage nach Alter und Klasse würde sie wagen können. Oder? Ja, konnte sie. Ihre Stimme bekam wieder einen schüchternen Klang, als sie fragte: "Wie alt bist du denn? Und in welche Klasse gehst du? Du bist älter, viel älter, als ich, oder?" Die letzten Worte, den letzten Satz also, murmelte sie fast nur noch. Jun gefiel ihr, sowohl von seiner Art, als auch etwas vom Aussehen, doch sie wusste, dass er mindestens 3 Jahre älter sein musste als sie.

"Hm.." Jun hörte ihr aufmerksam zu, ihr alter und die Klasse hatte er also auch richtig geschätzt. Darüber war er aber nicht weiter verwundert. Und das sie vom Land kam konnte man ihr zwar nicht anssehen, aber irgendwie passte es zu ihr. Sie hatte etwas natürliches, sie war nicht so geschminkt, wie die meisten Mädchen aus der Stadt. das war Jun schon am Anfang aufgefallen. Er mochte die Frisur, die sie hatte. Zwar hatten sie viele, aber Jun war das lieber als die zusätzlichen künstlichen Harre, und so etwas.
Als sie ihm nach seinem Alter und der Klasse fragte merkte er wie sehr sich ihre Stimme änderte, wenn sie redete. Bei den Fragen war sie viel schüchterner. Er lächelte sie an, als er den letzten Satz hörte. "Och, sieht man mir das an? Habe ich so viele Falten?!" Lachte er, doch er lachte nicht über sie, sondern er lachte sie an. Hoffentlich würde sie das auch wissen. Immer noch lächelnd sagte er, "Ich bin 17 und gehe in die 11 Klasse." Mit einem lächeln auf dem Gesicht ging er weiter.
Als sie um eine Ecke bogen lag ein wunderschöner See vor ihnen. In der Sonne glizerte das Wasser, es war ein Wunderschöner Anblick. Jun freute sich, das es hier einen See gab. Er kicherte, dann führte er seine Stute zu einem Baum. Band sie dort ganz locker an und ließ sie grasen.
Forgotten Dream freute sich darüber mal wieder etwas fressen zu können. Sofort senkte die schöne Stute ihren Kopf und begann zu grasen.
Jun ging zum See und blickte aufs Wasser, wo er sein Spiegelbild erkennen konnte. Er streckte sein Hand ins Wasser. "Cala komm mal her, das Wasser ist warm.." Das Wasser war wirklich warm, was Jun erstaunte, schließlich wurde es ganz sicher nicht künstlich erwärmt. Also musste es die Sonne erwärmt haben. Er sah aufmunternd zu Cala.

Calamy wusste im ersten Moment nicht, ob Jun sie auslachte, oder ob er nur insgesamt lachte, als sie in sein Gesicht schaute, merkte sie aber, dass letzteres zu stimmen musste. Sie lachte zwar nicht mit, konnte sich aber eine kleine Anmerkung nicht verkneifen: "Naja, nicht wirklich..." Weiter sprach sie nicht. Calamy hoffte, dass ihm nicht auffiel, dass sie den Satz nicht beendet hatte.
Als er ihr dann sein Alter mitteilte, erschrak sie dann doch etwas, gut, sie hatte sich shcon gedacht, dass er mindestens 16 war, doch dass es wirklich so war, traf sie mehr, als sie erwartet hatte. Sie rbachte nur ein klammendes "Oh..." heraus. Als das Mädchen den See sah, war sie überwältigt. Sie tat es Jun gleich und band ihre Stute zu Forgotten an den Baum, sofort ließ Hazy ihren Kopf 'fallen' und fing an zu grasen. Calamy ging langsam, sehr langsam, zu Jun, als er sie aufforderte, zu ihm zu kommen. Ist das Wasser wirklich warm?, fragte sie sich und tauchte ihre Hand in das Nass. Und wirklich, es war ziemlich angenehm. Cala´wandte sich zu Jun und sagte: "Stimmt, es ist herrlich. Ich würde am liebsten...", schon wieder beendete sie ihren Satz nicht. Sie konnte ihm ja un möglich sagen, dass sie am liebsten darin schwimmen würde.

"Drin schwimmen?!" Beendete Jun den Satz für Cala. dann lächelte er. "Ja, ich auch, aber Klamotten schwimmen mag ich nicht wirklich. Das zieht einem immer so runter..." Seine Stimme war freundlich. Er hoffte, das es für sie nicht zu schlimm, war, das er älter war als sie. Die Meisen waren dann noch stiller, weil sie angst hatten etwas falsches zu sagen. Doch das brauchten sie nicht. "Ich hatte vor einer Woche Geburtstag." Sagte er und sa in den See, wo er die Spiegelbilder betrachtete. Kleine Wellen ließen sie verschwimmen.
Er spritze etwas Wasser gegen Cala und lächelte sie dann an. Er verstand sie gut mit ihr, worüber er sehr froh war. Und auch die Pferde schienen sich zu verstehen. Forgotten stupste die fremde Stute freundschaftlich an. dann graste sie weiter. Natürlich, sie waren wahrscheinlich beide zu herfressen, um sie jetzt zu streiten statt etwas zu fressen. Jun seufzte etwas, als er wieder an seinen Geburstag dachte. Nun nur noch ein Jahr und er würde endlich 18 sein. Doch er wusste, das es sich wahrscheinlich nicht besser an fühlen würde. das hatte er nämlich schon gedacht, als er 14 und als er 16 wurde. Doch nur wegen des Geburtstages hatte sich nichts geändert.

Calamy wunderte sich, dass er das auch gerne tun würde, aber immerhin war es auch ziemlich warm. "Na dann, herzlichen Glückwunsch nachträglich!", wünschte sie ihm, als er aussprach, dass er vor einer Woche Geburtstag gehabt hatte. Dann fuhr sie fort: "Stimmt, in Klamotten geht es nicht, aber vielleicht bleibt es ja so warm, dann kann man mal ohne Pferd herkommen, und Badesachen mit nehmen." Sie wurde schon etwas offener, und in ihrer Stimme schwang freude mit. Endlich hatte sie etwas, worauf sie sich freuen konnte.
Calamy hockte sich hin und spielte mit einer Hand im Wasser. Das angenehm warme Wasser strich ihr durch die Finger und sie schauderte, sowohl innerlich als auch äußerlich. Das Mädchen ließ ihren Blick um sich schweifen, über den See, zu den beiden firedlich grasenden Pferden, bis er schließlich Jun streifte, doch schnell wendete sie ihren Blick wieder ab und starrte in die Ferne.

"Danke, wann wirst du 14? Oder bist du erst 13 geworden?" Fragte er, und es inertessierte ihn wirklich. Sie hatte ihm kein Gespräch aufgezwengt, warscheinlich wollte er das Gespräch deswegen in gange halten. Er lächelte, asl Cala entlich etwas von sich aus sagte. und das was sie sagte gefihel ihm. Außerdem war ihre Stimme nun freudig erregt. Auch das freute Jun. "Ja, da freue ich mich dann schon drauf.."
Wieder bespritze er sie mit dem Wasser. Er lächelte, und er fad es wirklich lustog, ob sie es auch so sah wusste er nich. Doch er wollte, das sie noch etwas offener wurde. Und vielleicht ärgerte sie ja zurück. Jun lächte leis, doch genau wie seine Stimme klang es musikalisch. Jun sag gerne, und er konnte es wirklich gut,doch hier in dem Internat hatte er Musik nicht als Fach genomen. Er würde davon nämlich keinen Nutzen ziehen können. Und schon wieder dachte er an so etwas. Er schüttelte über sich selbst den Kopf.

"Ich werde in einem Monat, also genau 4 Wochen, 14.", antwortete Calamy Jun. Als er sie mit Wasser bespritzte, spritzte sie zurück, aber mit ziemlich viel Wasser. Das erste Mal hatte sie nicht beachtet, hatte gedacht, das wäre kein Absicht gewesen, doch jetzt... "Ey, lass das!", rief sie ihm zu, ihr machte das Spiel sichtlich spaß, und man konnte hören, dass sie es nicht ernst meinte.

(sry, aber muss off, schreibe nächstes mal auch mehr...)

Jun lachte ebenfalls, als Cala ihn nass spritze. "Dann ist das ja bald..Was wünscht du dir?" Fragte er. Wieder bespritzte er sie mit Wasser, doch jetzt ebenfalls mit mehr Wasser als zuvor. Es machte spaß, und auch Cala machte es Spaß. Endlich schien sie 'aufgetaut' zu sein.
Er entschied sich Cala einen kleinen Schreck ein zu jagen. Er stand auf und schubste Cala in die Richtung des Wasser. Doch bevor sie in den See fallen konnte, packte er sie an den Handgelenken und zog sie wieder auf das Ufer.

Calamy überlegte, was wünschte sie sich? Eigentlich gar nichts... Also sagte sie zu Jun: "Eigentlich gar nichts, ich habe alles, was ich brauche. Ich freue mich mehr über irgendein Unternehmen oder so was, verstehst du?" Kaum hatte sie geendet, bespritzte er sie erneut mit Wasser. Cala´ spritzte zurück und rief ein "Ey!" aus. Es machte ihr immer noch Spaß, und sie hatte auch keine Bedenken, sich bei diesem warmen Sommer-Wetter zu erkälten.
Dann schubste Jun sie plötzlich in den See, und das Mädchen dachte schon, sie würde hinein fallen, als der Junge sie wieder auffing und zurück zog. Mit einem Gemisch aus Freude, Spaß und Ärgernis schaute sie ihn direkt an und fragte: "Was sollte denn das eben? Soll ich dich auch mal in den See schubsen? Nur ich habe nicht di Kraft, dich zurück zu halten...!" Seine Hände umfassten immer noch ihre Handgelenke, doch sie wusste nicht, ob sie sie abschütteln sollte. Schließlich ließ sie sie dort und schaute Jun an.

Jun sah sie unschuldig an. Mit einer traurigen Stimme sagte er "Es tut mir Leid, ich wollte nur sicher gehen, das du Reflexe hast.." Er schaute ihr diereckt in die Augen. Schließlich fügte er noch "Und um ehrlich zu sein, hast du keine..." hinzu. Er ließ ihre Handgelenke los und durch bohrte sie förmlich mit seinem Blick. Jun wusste wie es es schaffte Leute unsicher zu machen, oder wie er sie dazu brachte ihm zu verzeihen. Das hatte er oft genug geübt. Ob es dei Cala auch klappen würde hing ganz von ihr ab. Aber er glaubte nicht, das sie ihm lange böse sein würde. Schließlich hatte er dafür gesorgt, das sie nicht in den See gefallen war.
Den einen Satz baute er so um, das er beleidigt sein konnte und sagte. "Bin ich so fett?" Nun klang seine Stimme noch nieder geschlagener. Er wusste nicht, ob sie merkte, das es bei ihm nur Spaß war. Doch es würde auch nicht schaden, wenn sie dachte, er würde es ernst meinen. Immer noch durchbohrten seine traurigen Augen das Mädchen. Er war nicht auf das eingegangen, was sie davor noch gesagt hatte. Denn das würde nicht in seine 'Show' passen.

"Naja, so hab ich das ja nicht gemeint!", sagte Calamy zu Jun und fuhr dann fort: "Nur zum einen bin ich viel jünger und kleiner als du, und zum andern ein Mädchen!" Sie schaute ihn durchforstend an. Cala´ dachte über seine Worte nahc und fuhr fort: "Was für Reflexe sollte ich denn haben?"
Woe sie ebend noch so schüchtern drein geblickt hatte, war sie nun entschlossen und ganz und gar nicht mehr vorsichtig. "Was soll dein Verhalten eigentlich bewirken?", fragte sie ihn nun. Am Anfang hatte sie ihn gemocht, doch jetzt hegte sie langsam Zweifel an ihm.

"Hm, du hast gar nicht geschrienen oder so etwas.." Sagte er nur, und setzte sich dann wieder in das weiche Gras. Es war schön grün und weich. Im Sommer liebte Jun es, einfach nur draußen zu sitzen und nach zu denken. Was er aber auch tat, wenn es regnete. Das war schon eine merkwürdige Angewohnheit. Doch es störte ja keinen, also war es ok.
Als sie ihn nach dem Grund seines Verhaltens fragte legte er den Kopf schief und lächelte sie an. "Muss alles was wir Menschen tun einen Grund haben? Wie gesagt, ich wollte bloß deine Reflexe austesten. Und vielleicht, ganz vielleicht wollte ich dir auch einen kleinen Schrecken einjagen." Sagte er sanft und sah sie immer noch an. Ein wenig konnte er ihre Frage nachvollziehen, aber er tat oft solche 'rätselhaften' Sachen. Nur normalerweise waren sie wirklich rätselhaft. Mit der einen Hand stütze der sich ab, und mit der anderen rupfte er Gras aus dem Boden.
Dann lachte er plötzlich. "Du scheinst jetzt ja ziemlich selbstsicher zu sein, finde ich gut." Er sagte fast immer gerade raus, was er dachte. Natürlich nicht die negativen Sachen, dazu hatte er sich schon immer zu gut verstellt. Er sagte negative Sachen nicht, er dachte sie nur. Das war das, was einen Geschäfts Fähigen ausmachte. Er musste sich zurückhalten können. Wenn das nicht ging war man schlecht. Jun wurde aber schon so erzogen.
"Habe ich dich damit sehr verärgert? Dann tut es mir Leid!" Nun sah er sie fragend an. Es war ernst gemeint, wenn er sie damit verärgert haben sollte, tat es ihm aufrichtig Leid. Und das konnte und sollte sie dann auch ruhig wissen. Er war immer noch darüber erstaunt, das sie jetzt gar nicht mehr schüchtern war. Doch er wartete immer noch auf eine Antwort.

Nun machte Jun Calamy langsam verwirrt. Was wollte er denn von ihr? Langsam bekam das Mädchen das Gefühl, dass er irgendwas von ihr wollte, oder erwartete. Dann lobte er sie auch noch für ihre Selbstsicherheit. Was hatte er denn plötzlich? Eben noch so nett, und jetzt so dreist. Waren Jungs immer so? Schließlich fasste sie dann den Mut und fraget ihn nochmals: "Was hast du? Was willst du eigentlich von mir?" Es klang ziemlich wütend und doch zu gleich etwas seltsam.

Nun legte Jun seinen Kopf schief. So einen Ton, und solche Antworten war er einfach nicht gewohnt. Es war nie schwer für ihn gewesen andere anzusprechen, sich zu verstellen, oder sich zurück zu nehmen. Aber er hatte auch nie zuvor mit solchen Leuten wie Cala gesprochen. Er musste sich wirklich zurücknehmen, um sie nicht anzufahren, um sie nicht Anzschreinen, und vor allem, musste er sich beherrschen, damit er sie nicht als etwas schlechteres darstellte. das würde nicht seinen Absicht sein, sie als etwas schlechteres da zu stellen. Nein, er würde sie aber als 'Pöbel', 'arm' und 'nichts wissend, und nichts verstehend' bezeichnen. Doch das war es nicht, was er wollte.
Er wich ihrem Blick aus, und schaute zum See. "Ich will nichts von dir.." sagte er, stand auf und ging zu seinem Pferd. Forgotten hob den Kopf, als Jun sie los band. "Überhaupt nichts...." Seine Stimme war kalt, nicht freundschaftlich. Seine Mine war hart und verschlossen. Nun konnte man sich nicht vorstellen, das er eben noch gelacht hatte. Er war nun so, als hätte er das nur gemacht, weil es für ihn vorteile hätte. Also so, als hätten sie etwas geschäftliches miteinander zu tun. Und sie hatte es platzen lassen, natürlich reagierte er darauf, wie er immer darauf reagierte. Er war nun ein ganz anderer Mensch, wie ausgewechselt. Er sah noch einmal zu Cala. "Ich gehen zurück, wenn du mit möchtest, dann komm.."

Nun wusste Calamy gar nicht mehr, was los war. Was hatte sie denn falsch gemacht? Nur, weil sie ihre Gedanken wieder mal offen aussprach, und sich schnell hintergangen fühlte, war mal wieder jemand sauer auf sie. Sollte sie ihn um Verzeihung bitten? Aber so, wie er auf ihre Frage reagiert hatte, war sie es sich eigentlich nicht wert. Er wusste doch, dass sie jünger war, und noch nicht so dachte wie er. Warum behandelte er sie dann so? Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder sofort und, den Blick nach unten gerichtet, zu Hazy. Bei ihrer Stute angekommen band sie sie los und sah, wie Jun Forgotten los band. Sie rückte etwas näher an Hazy.
Sollte sie nicht etwas sagen? Als er dann die Frage stellte, ob sie nun mitkommen wolle, überlegte sie wieder. Sollte sie? Konnte sie ihm noch trauen, oder sollte sie lieber alleine zurück gehen? Schließlich rang sie sich durch und sagte: "So habe ich das ja nicht gemeint, aber..." Sollte sie weiter reden? Ihm das sagen, was sie gedacht hatte? Normalerweise tat sie dies ja, auch ohne nachzudenken, doch dies war etwas anderes. Sie hatte Erfahrungen gemacht, doch wie sie diese Erfahrungen einprägen würde, ob als gut, oder als schlecht, hing nun von ihr ab. Nach kurzer Zeit fuhr sie fort: "Nun schau mal...", und erzählte ihm das, was sie auch gedacht hatte. Nun war es auch egal.

Jun blieb stehen, und wartete darauf, das Cala ihr Pferd los band. Als sie etwas sagte, blieb Jun stillwas genau sollte er auch auf 'so war das nicht gemeint' schon antworten? Für den Jungen war es neu, nicht so behandelt zu werden, als könnte er denjenigen mit dem er sprach jede Sekunde feuern. Jun war schon immer mit samt-Fingern angefasst worden. Schon alleine weil seine Eltern bei allen gefürchtet waren. Denn die Kindermädchen mussten immer um ihren Job bangen. Wenn sie dann etwas falsch machen würden, oder etwas falsches sagen würden, würden sie ihren Job verlieren, und sie würden einen schlachten Ruf bekommen.
Jun war es wirklich nicht gewohnt so angesprochen zu werden, nicht von jüngeren, von älteren das heißt nur von Geschäftspartnern seiner Eltern würde er das über sich ergehen lasen. Und dann würde er wahrscheinlich sogar dabei lächeln. Natürlich würde er sich das auch von ihren Töchtern und Söhnen gefallen lassen, aber die waren in seinem alter, oder älter.
Als Cala ihm ihre Gedanken mitteilte war er erstaunt. Ließ sich aber nichts anmerken. Er hörte zu, während er Forgotten an dem Schopf Rumfummelte. Er fuhr mit seinen Fingern einige male durch ihre Mähne. "Ich bin das nicht gewohnt so behandelt zu werden.." Gab er mit trockener Stimme zu und sah Cala nun wieder an. Immer noch, jetzt allerdings unbewusst, streichelte er Forgotten an der Stirn. Die Stute genoss das sichtlich und schloss die Augen. Juns Mine war immer noch hart, aber seine Augen waren nicht mehr so 'schneidend' sie spiegelten die Ruhe wieder, die er nun wieder zurück gewann.

Nun wunderte sich Calamy erst recht. Warum wurde er nicht so behandelt? Ihr Verhalten ihm Gegenüber war doch ganz normal gewesen, und so hatten sie in der Schule auch immer alle behandelt. Was wusste sie schon über ihn? Sie wusste ja noch nicht einmal, wo er her kam. Weder aus was für einer Familie, noch aus welcher Gegend. Sollte sie ihn wieder direkt fragen?Oder lieber indirekt? Sie entschied sich für das indirekte.
Also fragte sie ihn: "Warum bist du das denn nciht gewohnt?" Ihre Stimme war nun wieder sanft, und klang etwas schüchtern. Nun fasste Hazy hinter die Ohrne und kraulte sie, dann griff sie in ihre Mähne und lehnte sie sich, wie um Halt zu finden, oder Schutz zu suchen, an ihren Hals und ihre Schulter.

Jun sah Cala an, als sie die Frage stellte. Wollte er nichts erzählen. Er mochte es nicht, etwas über sich zu erzählen, denn dann musste er später über seine Eltern reden. Und das konnte er nicht ab. Er war seinen Eltern in irgendeiner Hinsicht dankbar, das sie ihn so behandelt hatten. Und er hatte sich auch schon daran gewöhnt. Er war sich bewusst, dass die meisten Menschen das nicht gerade schön finden würden. Das fand er auch nicht, aber er konnte sich damit zufrieden geben. Er wollte gar nicht anders behandelt werden.Das war auch sicher eine Sache die andere nicht verstehen konnten. "Meine Eltern sind reich und einflussreich.." Sagte er, so als ob das etwas ganz normales wäre. Und für ihn war es ja auch normal. Er hoffte nur, das Cala das nicht verunsicherte. Oder das sie sich deswegen groß verändern würde, er fand es ok, das sie so mit ihm umging wie mit jedem anderem auch. Es war nur nicht so wie es wirklich mochte, obwohl er das nicht schlecht fand. Es war schon komisch, Jun konnte es nicht richtig zu teilen.

Calamy überlegte nicht lange, als er ihr geantwortet hatte, es sprudelte einfach aus ihr heraus: "Na und? Klar bist du das so gewohnt, aber jetzt weißt du, wie es ist, anders behandelt zu werdne. Nur weil deine Eltern anders sind, als vielleciht die meisten anderen doer gerade meine, ändert das doch nichts an dir. Na klar, könntest du ohne sie nicht sein, aber du bist du, und nicht deine Eltern!" Sie wusste, dass er es auch falsch verstehen konnte, doch sie hoffte, er würde es richtig verstehen. Was machte die Hekrunft auch über einen aus? Was sagte sie über einen aus? Eigentlich rien gar nichts. Es zählte nur, was man selbst war und ist und bleibt.

Jun sah Cala an, in seinen Augen stand Überheblichkeit. "Natürlich bin ich ich. Und das was du gesagt hast, läst mich vermuten, das du nicht wirklich verstanden hast was ich damit sagen wollte. Ich werde immer anders behandelt, ich hatte noch nie zu vor mit jemandem zu tun, der nicht eben so reich ist weiß ich. Und auch mit diesen Leuten habe ich nicht viel gemacht. Mich behandelten bis her alle mit respekt. Und das hatten sie auch so zu tun." Jun wusste, das er sich so ähnlich anhörte wie es seine Eltern taten. Doch er dachte anders als sie, und er bildete sich über andere eine Meinung, er ging nicht immer nach dem Geld. Denn sonst hätte er nicht diese Internat gewählt. Doch man merkte nun wohl wirklich, das es eine kleine Mauer zwischen ihm und den anderen gab. Er hatte sich immer so verhalten wie er es wollte. Egal was er getan hatte, irgend jemadne fand es richtig. Doch hier, wo Geld keine Rolle spielte würde das nicht immer so sein. Dessen war er sich bewusst. Doch auch wenn er eine gute Selbstkontrolle hatte. Calas Worte trafen ihn in irgendeiner Weise. Das machte ihn so hitzig.

Nun war Calamy noch mehr geschockt. Was sollte das dnen jetzt heißen? Wollte er immer besonders behandelt werden und konnte allen Befehlen geben? Na so hatte sie ihn sich nicht vorgestellt! Da sie nicht weiter wusste, fragte sie: "Und, naja, warum 'gibst' du dich dnan mit mir ab?"

Jun wand sich ab. Was sollte das denn schon wieder? Worüber hatte sie sich so aufgeregt? Jun verstand sie nicht, und die Frage die sie ihm gerade gestellt hatte machte ihn wütend. Doch das konnte er ganz gut verstecken. Er blickte sie nicht an, er lobte Forgotten ein mal. "Ich habe nicht gesagt, das ich ein Problem damit habe, mich mit dir abzugeben. Es sollte eine Entschuldigung für mein etwas komisches Verhalten sein. Aber mir scheint, als hättest du ein Problem etwas mit mir zu machen. Er drehte sich zu Calamy um und sah sie an. "Calamy, wenn es dir lieber ist, und mir scheint es so, als sei es dir lieber, solltest du lieber alleine zurück gehen." Er hatte noch nie zuvor Calamy gesagt, weil sie ihm ihren Spitznamen genannt hatte. Doch nun wollte er sich lieber distanzieren. Er legte Forgottens Strick über ihren Hals und sprang elegant auf ihren Rücken. Er kam weich auf, so dass es keinen Schaden anrichten konnte. Er legte seine Schenkel etwas an die Bauch der Stute und nahm den Strick in die Hand. Elegant ließ er Forgotten drehen. Er ritt nicht zum Internat, sondern weiter weg. Er würde nur Schritt reiten, und Calamy schien lieber alleine gehen zu wollen. Doch sie hätte sonst neben ihm her gehen müssen. Deswegen hatte Jun sich entschlossen doch noch eine kleine Runde zu drehen. Als er an ihr vorbei ritt sah er sie nicht an. "Schönen Tag noch.." Sagte er, und das meinte er ernst. Es war nicht als dumme Bemerkung gemeint.

Calamy ließ sich jetzt in das Gras fallen und wusste erst mal nicht, was sie weiterhin sagen sollte. Wie konnte er bloß behaupten, dass sie ein Problem mit ihm hatte? Ganz im Gegenteil, sie mochte ihn sogar! Nur hatte sie eben sein Verhalten und dessen Erklährung falsch verstanden. Gut. Dann würde sie es halt wieder in Ordnung bringen müssen! Sie stand wieder auf und ging zu Hazy, sie band sie los und führte sie in die Richtung, in der Jun gerade auf seine Stute sprang und wegreiten wollte...
"Nun warte doch! So war das ncith gemeint, ich habe es doch nur falsch verstanden... Tut mir Leid!", sagte sie, in einem, fast etwas weinerlich klingenden, sanften Ton. Cala´machte es ihm gleich und stellte sich auf einen Stein, von dem sie sich problemlos auf den Rücken ihrer Stute schwang. Sie war schon oft ohne Sattel geritten und hatte deshalb einen guten Gleichgewichtssinn, so dass es ihr keine Schwierigkeiten machte, Hazy in einen flotten Trab zu treiben und diesen ruhig auszusitzen. Bei Jun und Forgotten hielt sie an und ritt neben dem Jungen her. Erwartungsvoll sah sie ihn an, man konnte richtig ihre Reue in ihren Augen sehen.