Ausritt: Emily und Amy

Amy
Ich hatte Berry schnell gesattelt und getränst und bin auf den Hof. Dort habe ich die Bügel runter gezogen und habe etwas nachgegurtet. Als ich den Fuß in den Steigbügel machen wollte ging er eine Schritt nach vorne und blieb dann stehen. Er machte es immer noch. Mensch, dass musste ich ihm unbedingt abgewöhnen. Das nervte wirklich, aber es war ja kein Albtraum. Also, stieß ich mich vom Boden ab und beförderte mich in den Sattel. Oben angekommen, stellte ich die Bügel noch mal richtig ein. Zwei Löcher kürzer. Und dann gurtete ich nach. Nun wartete ich auf Emily bis sie mit ihrem Ephisto um die Ecke kam.

Emily
Emily führte Ephisto um die Ecke und brachte ihn neben Amy und Blue Berry zum Stehen. Amy saß bereits im Sattel. Emily zog den Sattelgurt nach und stellte die Bügel etwas kürzer, da sie ja ins Gelände reiten wollten. Dann setzte sie einen Fuß in den Steigbügel und schwang sich so in den Sattel. "Dann kanns ja losgehen", sagte Emily und lächelte leicht. Sie trieb Ephisto zum Schritt an. Beide Mädchen ritten gemeinsam vom Hof. Ephisto spielte neugierig mit de Ohren und bewegte sich in einem ruhigem Tempo vorwärts. Er war wirklich ein super Pferd für das Gelände. Nichts brachte ihn so schnell aus der Fassung.

Amy
Ich saß noch etwas unsicher im Sattel, da es nun mein erster Ausritt mit Berry sein würde. Würde er auch lieb sein? Ich hatte da so meine Zweifel, da er sich beim ersten Mal reiten auch ein bischen erschreckt hat, jedoch nicht so schlimm, dass er mich in den Sand gesetzt hätte. Ich reite nun schon seit sieben Jahren, doch reicht das aus um ein Pferd zu halten was supi schreckhaft ist und sofort abgeht. Und war Berry das überhaupft? Ich war mir da nicht so sicher. Emily und ich ritten ein paar Feldwege entlang bis ich sie fragte ob wir antraben wollten. Als sie nickte legte ich die Schenkel enger an seinen Bauch und trieb in energisch vorwärst. Sofort sprang er in den Trab, worüber ich sehr überrascht war. Er hatte jedoch heute einen sehr zuckeligen Trab worauf hin ich ihn mit vielen Paraden in einen weichen Trab bringen musste. Hatte er nur keine Lust oder wollte er nur galoppieren?

Emily
Emily trabte Ephisto ebenfalls an, als Amy dies mit Blue Berry tat. Im Gelände war Ephisto wirklich super verlässlich, doch das Springen war eine Katastrophe. Von Mal zu Mal wurde es schlimmer. Emily mochte den Wallach schon, aber sie konnte ihn einfach nicht richtig reiten. Sie hatte sogar schon überlegt zu fragen, ob sie ein anderes Pferd bekommen konnte. Wahrscheinlich war das das Beste. Sie wollte ja nicht immer die schlechteste sein. Doch dann kamen bei ihr immer die Zweifel auf, dass es vielleicht gar nicht am Pferd, sondern an ihr lag. Sonbst hatte sie nie darüber nachgedacht. Zuhause war sie auch mit fast allen Pferden, die sie geritten war, klargekommen.
Emily trabte leicht und saß regelmäßig um, um Ephisto nicht auf einer Hand lahm zu reiten. Der Fuchs spitzte aufmerksam die Ohren und kaute zufrieden auf dem Gebiss. So tat er es immer, nur nicht, wenn er ein Hindernis sah. Doch eigentlich wurde Emily mitgeteilt, dass er ein guter Springer war. Also musste es wohl doch an ihr liegen. Geknickt trieb sie Ephisto weiter voran, um Amy einzuholen.

Amy
"Hey, Emily was ist los!" Ich hatte bemerkt das Emily total geknickt war. So konnte das nicht weiter gehen! Emily musste endlich irgendjemandem erzählen was mit ihr los war. Ich quaselte eigentlich gern alle Leute voll, außer wenn ich bemerkte das dieser nicht gut drauf ist oder wenn ich mich total verknallt hatte. Dann brachte ich auch nur Mist raus. Aber im Moment wusste ich nicht wieso mir die Worte fehlten. Wahrscheinlich wollte ich sie nicht gleich mit meinen ganzen Worten schocken. Deswegen beschloss ich erstmal abzuwarten. Dann fragte ich Emily ob wir galoppieren wollen oder noch ein bischen Trab reiten wollen.

Adam
Adam hatte einen kleinen Spaziergang mit Rebells Love gemacht. Sie waren durch die Wiesen gegange. Er hatte den Hengst dort etwas grasen lassen.
Adam stand locker an einen Baum gelehnt und hielt den Führstrick leicht zwischen den Fingern. Love graste genüsslich. Doch plötzlich schoss der Kopf des Vollblüters in die Höhe. Sofort fasste Adam den Strick fester. Noch hatte er den Grund für die Aufregung des Pferdes noch nicht gefunden. Der Fuchs starrte gebannt in eine Richtung und bewegte sich nicht mehr. Adam trat neben ihn und fasste vorsichtshalber ins Halfter, um den Hengst besser im Griff zu haben. Etwas weiter entfernt sah er nun zwei Reiter kommen. Sicher hatte Love sie auch gesehen. Der Hengst wieherte aufgeregt und trat von einem Fuß auf den anderen. Adam versuchte ihn zu beruhigen, doch es gelang ihm nicht wirklich.

Amy
Ich hörte ein Wiehern. Sehr schrill. Es kam von der Baumgruppe dahinten. Ich fragte Emily ob wir da mal rüber reiten wollen, und als sie nickte ritten wir im Trab langsam zu den Bäumen. Kurz davor parierten wir unsere Pferde zum Schritt durch und ich nahm die Zügel von Berry etwas mehr auf. Und dann entdeckte ich in ein paar Metern Entfernung einen Jungen stehen mit einem Pferd. Der Junge musste das Pferd ganz schön fest halten. Und als ich sie in meine Gedanken versunken war wieherte Berry auf einmal und machte einen großen Satz nach rechts. Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen, denn so etwas hatte er noch nie gemacht. Es waren noch gute hundert Meter zwischen dem Jungen und dem Pferd und Emily und mir. Doch auf einmal preschte Berry los. Ich konnte mich kaum halten und klammerte mich hilfesuchend an seinem Hals fest. Dann als ich dachte er würde langsamer werden und anhalten machte er eine Vollbremsung und ich flog rittlings über seinen Hals. Mir tat erstmal alles weh und ich blieb liegen, als ich meine Augen aufschlug sah ich den Jungen...

Emily
Auch Ephisto riss den Kopf hoch. Einen Augenblick lang hatte Emily das Gefühl, er würde hinter Blue Berry herrasen, doch zum Glück tat er das nicht. "Langsam mein Junge", versuchte sie das Pferd zu beruhigen. Sie wünschte sich in diesem Moment Amy irgendwie helfen zu können, aber sie hatte ja keine Möglichkeit Blue Berry zu stoppen. Deshalb musste sie Tatenlos zusehen, wie Amy aus dem Sattel stürzte. Nun galoppierte sie ebenfalls an. "Amy?! Ist dir was passiert?", rief sie aufgeregt.

Adam
Adam sah, wie eines der Pferde, der beiden Mädchen plötzlich losrannte. Nun wurde auch Rebells Love ungeduuldig. Der Vollblüter riss die Augen auf und begann heftig am Strick zu ziehen. Als das Pferd immer näher kam stieg er sogar leicht. Adam riss am Führstrick und brachte ihn so wieder auf den Boden. "Schluss jetzt!", sagte er energisch.
Im nächsten Moment fiel das Mädchen aus dem Sattel und landete direkt vor ihm im Gras. Es musste etwas jünger sein als er selbst. Adam sah, wie das zweite Mädchen auch zu ihm hinüber kam und aus dem Sattel sprang. Der dunkle Wallach des runtergefallenem Mädchens lief mittlerweile schon ein ganzes Stück entfernt. Ohne weiter nachzudenken, drückte Adam Emily Loves Strick in die Hand und lief los, um Blue Berry einzufangen.

Amy
"Ähm ja ich denke es ist alles ok!" sagte Ich und stand langsam wieder auf. Dann sagte ich: "Ich hatte eigentlich gar nicht vor aus dem Sattel zu heben!" Und lächelte schon wieder ein bischen. Es tat mir auch nichts mehr weh und ich guckte Emily an. Sie machte einen sehr besorgten ausdruck. Doch als ich ihr versicherte das alles ok ist guckte sie etwas erleichtert.Mir ging es wirklich wieder gut und ich guckte mich um, wo Berry hingelaufen war. Dann sah ich wieder den Jungen, auf den Berry zugaloppiert war. Er fing ihn gerade ein. Es sah sehr geschickt aus und ich wunderte mich. Doch dann sah ich auch das Pferd was Emily am Führstrick fest hielt. Es musste wohl das Pferd des Jungen sein, denn dies habe ich vor meinem Sturz noch kurz sehen können. Der Junge musste ein paar Jahre älter sein als ich und wie es aussah verstand er nicht gerade wenig von Pferden. Es sah nicht mal so schlecht aus, wie er hinter Berry herlief um ihn einzufangen.

Verdutzt blickte Emily auf den Führstrick, der ihr eben in die Hand gedrückt wurde. Verstört blickte das nervöse Pferde hinüber zu Blue Berry, der noch immer umhergaloppierte. Die Augen des Fuchses waren weit aufgerissen und die Nüstern stark gebläht. "Ist doch gut", murmelte Emily. Ephisto hatte sich bereits wieder eingekriegt und knabberte nun gelassen an einigen Grashalmen.
Das Mädchen war erleichtert, als Amy meinte, dass nichts passiert sei. Sie wollte ihr gerade die Hand entgegenstrecken, um ihr beim Aufstehen zu helfen, als sie bemerkte, dass sie beide Hände braucht eum die Pferde festzuhalten. Doch sie konnte zufrieden feststellen, dass Amy es auch ohne ihre Hilfe schaffte wieder auf die Beine zu kommen. "Meinst du du kannst weiterreiten?", fragte Emily dann. "Wir können ja wieder zurück zum Inernat, wenn der Junge Berry eingefangen hat"

Adam ging langsam auf das, ihm fremde, Pferd zu. Er redete ihm gut zu. Der dunkle Wallach spitzte aufmerksam die Ohren. Doch er wich Adam immer wieder aus, wenn er nach den Zügeln des Pferdes fassen wollte. Auf der Rennbahn hatte der Junge schon einige Erfahrungen mit ausgebrochenen Pferden gemacht. Er wusste gar nicht mehr, wie oft er schon selbst aus dem Sattel geflogen war und danach sein Pferd wieder selbst einfangen musste. Einmal war er sogar während eines Rennens gestürzt, da sein Pferd gestolpert war. Kopfüber war er aus dem Sattel geflogen. Zum Glück hatte er mit zwei anderen Jockeys das Schlusslicht gebildet und war somit nicht von anderen Pferden überrannt geworden. Seine Eltern waren damals kurz davor ihm das Reiten von Rennen zu verbieten. Doch für Adam war dies Lebenswichtig. Er wusste gar nicht, wie er ohne die Pferderennen auskommen sollte. Natürlich beherrschte er auch den Englischen Reitstil. Aber dieser reizte ihn nicht besonders. Er war ihm einfach zu gewöhnlich.
"Na komm schon her", murmelte Adam dem Pferd zu, welches stehen geblieben war und ihn nun mistrauisch beäugte. "Ich tue dir nichts" Anscheinend schienen diese Wort das Pferd zu überzeugen. Mit einem raschen Griff fasste Adam nach den Zügeln. Er führte das Pferd zurück zu den beiden Mädchen. Das gestürzte war bereits wieder auf den Beinen. "Hier", sagte er, während er ihr die Zügel entgegenstreckte. Dann übernahm er wieder Love, der immer noch mit gespitzten Ohren umherblickte und fast selbst so aussah, als würde er jeden Moment losstürmen.

(ich wechsel den Schreibstil und schreibe in der Er-Form, geht besser!)

Amy stand auf und schaute sich um. Dann wurde sie von Emily etwas gefragt. Sie sagte: "Ja, ich kann weiterreiten, wir müssen nicht zum Hof zurück. Ich habe mir nichts getan. Wir könne ja langsam machen. Das wird schon gehen!" Voller Überzeugung nahm sie dann die Zügel von Blue Berry in die Hand und war froh darüber, dass nicht mehr passiert ist. Dann drehte sie sich zu dem Jungen um. "Danke das du Blue Berry für mich eingefangen hast!" Mehr brachte sie noch nicht heraus, denn der Schock saß ihr noch in den Gliedern. Sie schätzte den Jungen auf ungefähr 18 Jahre, doch er konnte auch jünger sein. Er sah sehr erwachsen aus und benahm sich auch so. Wieder wendete sie sich an Emily und sagte, als sie sah, dass sie von ihren Agumenten noch immer nicht überzeugt war: "Hey, mir gehts gut!"

Adam stand noch eine Weile neben den beiden Mädchen. Love war noch immer nervös, aber der Hengst hatte sich schon wieder halbwegs eingekriegt. Trotzdem war Adam noch sehr verkrampft, da er befürchtete, dass der Fuchs sich jeden Moment losriss und davonstürmte.
"Ich glaube ich sollte lieber gehen, sonst dreht mein Pferdchen auch noch durch" Ein sanftes Lächeln zog sich über seine Lippen. "Ciao, man sieht sich", sagte er und hob zum Abschied kurz die Hand. Dann ging er weiter. Doch Rebells Love stand noch immer unbewegt da. Adam zog leicht am Strick. Wiederwillig folgte der Vollblüter ihm. Er tänzelte leicht, aber Adam ignorierte das.
Er ging ziemlich weit, ehe er wieder stehen blieb. Die Mädchen waren bereits nicht meht zu sehen. Love hatte sich auch wieder beruhigt. Der Junge setzte sich auf einen großen Stein und ließ den Hengst eine Zeit lang grasen. Später machte er sich schließlich auf den Weg zurück zum Internat. Dort versorgte er sein Pferd und ging in sein Zimmer.

Emily sah dem Jungen nach. "Tschüss", sagte sie, während sie schon dabei war wieder auf Ephisto zu steigen. An Amy gewandt sagte sie dann: "Wir reiten lieber wieder zurück, nicht, dass noch etwas passiert. Die Pferde sind jetzt schon so aufgekratzt"
Emily war froh, dass nichts weiter passiert war. Sie sah noch einmal dem Jungen nach, der mit seinem Pferd jetzt schon eine ganze Ecke entfernt von ihnen ging. Amy und sie mussten in die entgegengesetzte Richtung reiten, wenn sie zurück zum Internat wollten. Ihr auf jeden Fall war die Lust auf einen langen Ausritt jetzt vergangen. Irgendwie hatte sie auch Angst selbst zu fallen. Noch hatte sie ja mit Ephisto Glück gehabt. Aber ob das weiterhin so blieb konnte sie nicht berurteilen. Das Springen hatte bis jetzt immer grooten schlecht ausgesehen.

"Ok, wir können uns auf den Weg zurück machen!" sagte sie zu Emily, nachdem sie dem Jungen tschüss gesagt hatte! Sie ritt Berry an. Ein bischen schiss hatte auch sie, denn sie hatte keine Lust wieder zu fliegen, doch sie war schon so oft gefallen, dass sie so große Angst auch nicht mehr hatte. Man konnte also fast sagen, dass sie schon geübt sei. Sie hatte schon sehr schwierige Pferde geritten und dementsprechen auch Abflüge gemacht. Aber ihr war es egal, so lange sie sich nichts tat war es ok. Nicht gerade schön, aber sonst wär sie keine Reiterin. Sie ritt still neben Emily. Beide waren leise. Doch Amy konnte nicht anders, als einen von ihren Redeschwallen von sich zu geben: "Es tut mir Leid. Ich hab den ganzen Ausritt verdorben. Wegen mir. Wir hätten ja nicht hier lang reiten müssen! Es tut mir so Leid. Wir müssen den Ausritt noch irgendwann nachholen. Hey, es tut mir Leid...!" Sie wollte weitererzählen, doch Emily sah so aus, als würde sie genug von ihrem Gequatsche haben, deswegen sagte sie noch: "Ich wollte dich nicht zulabern, wenn ich zu viel sage, sag Bescheid ok?" Schweigend ritten sie weiter. Es war nicht mehr weit bis zum Hof zurück und es war besser, dass sie ihre Pferde gleich im Schritt behielten und so trocken ritten. Amy hoffte immernoch auf eine Antwort von Emily.

Emily gab Ephisto die Zügel ein bisschen hin. Eigentlich hatte sie vor gehabt, nach einem anderen Pferd zu fragen. Emily liebte das Springreiten, doch mit Ephisto endete dies immer grausam. Der Wallach war nunmal ein Dressurpferd. Doch im Gelände war er super brav. Dieser Ausritt hatte Emily dazu überredet das Pfed nicht einfach so herzugeben. Sie wollte es weiter mit ihm probieren.
"Nein, du redest nicht zu viel. Wie kommst du denn eigentlich darauf, dass du den Ausritt verdorben hast? Mir hat es trotzdem Spaß gemacht. Ich habe endlich gemerkt, was Ephisto für ein wunderbares Pferd ist. Ich war kurz davor ihn gegen ein anderes einzutauschen", erzählte sie Amy ihre Sorgen. "Ich hatte zimlich große Probleme mit Ephisto. Ich bin eine ziemlich begeisterte Springreiterin und Ephisto springt überhaupt nicht gut. Das eine Mal wäre ich auch schon fast im Sand gelandet"
Während Emily ihr Springtraining mit Ephisto schilderte, näherten sich die Mädchen dem Internat immer mehr. Bald hatten sie das Eingangstor erreicht. SSie ritten auf den Hof. Emily sprang aus dem Sattel und versorgte Ephisto. Sie spritzte dem Wallach noch die Beine ab, bevor sie ihn zurück in die Box stellte.